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Kritik zu „HURT“ – Konzert am Ort der Begegnung der Elisabethinen am 18.06.2018

    Aushängeschild der Chorszene
    Elisabethinen: Hard-Chor von Alexander Koller glänzte mit brillanten Leistungen
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    Man weiß es ohnehin. Die breit gestreute Chorpflege in Oberösterreich hat einen besonders hohen Stellenwert und genießt großes Ansehen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der 2007 von Alexander Koller gegründete und seither geleitete Hard-Chor, zu hören vorgestern in der Klosterkirche der Elisabethinen. Seine Leistungen setzten wieder Maßstäbe, sich an denen zu messen nicht so leicht sein dürfte. Nicht umsonst reiht sich ein Erfolg dieses jungen Ensembles an den anderen. Es machte bereits bei Wettbewerben im Ausland Furore und absolvierte eine Menge Konzerte.
    Im Hard-Chor Mitglied zu sein, ist allein schon eine Auszeichnung. Das wissen die etwa 30 bis 40 Sänger und musizieren dementsprechend nicht nur stimmlich mit höchstem Einsatz, sondern spannungsgeladen an den inspirierenden Zeichen ihres Chor- und Erziehungsmeisters hängend. Natürlich handelt es sich um durchwegs ausgesuchte Stimmen mit verlässlicher Musikalität, in den hell timbrierten Sopranen, den klangschönen Altstimmen, den artengeschützten Tenören sowie den farbig orgelnden Bässen. Dass die Homogenität garantiert ist, bestimmt die besetzungsmäßige Relation der Stimmen.

    Vielfältig und überzeugend
    Mit diesen Qualitäten lässt sich herrlich ein vielfältiges Programm gestalten, das den Umfang des Repertoires verriet und diesmal auf sakrale Texte ausgerichtet war. Werke von lebenden Komponisten wie Ola Gjeilo, Morten Lauridsen, Arvo Pärt oder Gabriel Jackson wurden harmonisch treffsicher bewältigt. Und sogar „Alte Musik“ von Gregorio Allegri inszenierte der Chor bei verteilter Aufstellung in historisch angelehnter Musizierpraxis so überzeugend, als hätten sie Spezialisten vorgetragen. Für ein besonders inniges, dynamisch fesselndes Klangerlebnis sorgten die Bruckner-Motetten, von denen eine weitere Zugabe das Erlebnis vokaler Vortragskunst beifallsstark beendete.
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    von Georgina Szeless
    Neues Volksblatt, am 20. Juni 2018